Viel Schotter für eine alte Küche?

Das wird jetzt noch nicht verraten. Erst einmal muss ich einen Blick in meine Gemüsehochbeete werfen. Hurraaaa, da kann ich einiges ernten. Die Zwiebeln lassen sich doch sehen. Und von nur 7 (!!!) gesteckten Kartoffeln gibt es eine mehrere Kilo schwere Kiste "Asterix" zu ernten. Na dann: Guten Hunger!

Wir brauchen erst mal ein wenig Urlaub und erkunden einige neue Ziele. Unter anderem die Landesgrenze zwischen Halland und Småland. Wie so oft in Schweden ist der schöne Naturstieg ausgeschildert. Er schlängelt sich durch Wald, eine buschige Gegend mit Zwerg-Birken, auch Polarbirken genannt, die nur bis zu einem Meter hoch wachsen, führt durch eine künstlich angelegte Feuerschneise und zu einer Quelle, an der jemand freundlicherweise einen Becher deponiert hat, damit man nicht, wie die Tafel vorschlägt, aus der hohlen Hand trinken muss. ;-)

Wir finden einen wunderschönen wurmfreien Steinpilz, das Pilzsuchfieber erwacht...

Ab sofort zieht es uns täglich mit Nuka durch die an den Kattgård grenzenden Wälder. Wow, die Pfifferling-Funde reichen locker zum satt werden. Kaum lässt die Ernte nach, sprießen die ersten Trattkantareller (=Waldpfifferlinge) aus dem Moos. Aber Achtung: Fressfeinde! :-)

Das Wetter schlägt um, Nieselregen und Nebel. Der perfekte Zeitpunkt, um mal wieder etwas zu entrümpeln. Metallschrott dürfen wir beim zukünftigen Nachbarn Björn hinter der Scheune abladen, den tauscht er ab und an gegen Bares. Ein paar gute Stücke stiften wir dem Erikshjälpen, eine wohltätige Secondhand-Laden-Kette. Der Rest wandert zur Recyclingstation. Die Werkstatt hat es bitter nötig. Selbst nach der Aktion gibt es kaum ein freies Plätzchen an den Wänden. Immerhin hat man wieder Platz zum Arbeiten.

Arbeiten macht hungrig. Selbstverständlich haben wir viel frisches Gemüse aus unserem deutschen Gemüsegarten mitgebracht. Und hier ist auch genug Zeit, etwas aufwändiger zu kochen. Zum Beispiel Kohlrouladen. Mmmhh, lecker Michel!

Mit dem Bau der Veranda im Sommer 2016 haben wir auch die vorgelagerte Schotterfläche angelegt, später die Staudenrabatte mit Naturstein-"Rasen"-Kante und auch den Schotterstreifen an der westlichen Hausseite. Dieser dient nicht nur dem leichteren Mähen (kein Freischneider-nacharbeiten, nach dem Mähen), sondern soll auch Feuchtigkeit durch nasses Gras etc. abhalten. Die Maßnahme hat sich bewährt, weshalb wir uns schon vor langer Zeit eine neue Portion Schotter haben liefern lassen...

Auch die Nord- und Ostseite des Hauses sollen nun einen solchen Feuchtigkeitsschutz (und mal ehrlich: hübsch ist es auch) bekommen. Also starten wir wieder einmal das Grasabstechen und Erd-/Steine-Buddeln. Am Ende der beiden Regenfallrohre werden wie gehabt Pflanzringe versenkt und mit Steinen befüllt, damit auch Regenmassen schnell versickern können. Dass uns beim Loch graben schon der erste fette Stein in die Parade fahren würde, hatten wir geahnt. Schließlich wusste man auch schon vor 100 Jahren das Fundament zu sichern. Mit dem Aushub werden wieder einige Lunken im "Rasen" aufgefüllt.

Ab sofort werden Steine gesammelt, auf dem eigenen Grundstück, bei Nachbarn, Freunden usw. In Beton gesetzt bildet Michel mit ihnen eine naturnahe Rasenkante. Während ich Unkrautvlies einpasse und schon einmal mit dem Wühlen an der Ostseite beginne, langweilt sich das Hundchen gaaanz schrecklich! "Hinter" dem Haus schlagen wir einen etwas größeren Bogen, hier bleibt das Beet für die wunderschön gewachsene Hortensie schotterfrei.

Am Abend ist etwas fertig angerührter Feinbeton übrig. "Damit können wir doch endlich mal das Loch um die alte Wasserleitung in der Scheune füllen!" Gesagt, getan. 

Zeit, den Schotterstreifen auch zu einem SCHOTTER-Streifen zu machen. Leider sieht unser Schotterhaufen nicht mehr so aus, wie auf dem Archivbild aus 2018. Statt dessen ist er von Quecke, Akeleien und jungen Bäumchen durchwachsen und mit allerlei Laub, Ästchen und Wurzeln durchsetzt. Man müsste ihn sieben! Aber wie? Ich sah da mal eine selbst gebaute Kompostsieb-Trommel, aus Fahrradfelgen und Draht. Ob das auch für Schotter geht? Rasch durchforste ich das WWW nach dem Beitrag. Wie es scheint, bauten es schon viele nach, denn Bilder aus jeglicher Perspektive waren schnell gefunden. Auch das Baumaterial gibt es in unserem Fundus, lediglich die Rollen müssen beim nächsten Einkauf mitgebracht werden. Dann geht's los...

Funktioniert prima! Ab und an muss man die Wurzeln von Hand raussuchen, aber besser, als neuen Schotter bestellen.

Den groben Schotter werden wir für "ums Haus" verwenden, den feinen und alles was durchfällt schon mal zur Befestigung der Tordurchfahrt an die neue Obstwiese bringen.

Die letzte Hausseite ist dran, gleiches Spiel, mit etwas weniger Elan. ;-)

Hier kann man auch schön sehen, dass Michel die Fuge vom Unkrautvlies zum Haus ebenfalls mit Feinbeton verschließt. 

Nach und nach wird der gesiebte Schotter aufgefüllt und für die Optik noch mit einer Kanne Wasser abgeduscht, dann kann sich das Ergebnis vor der Kamera zeigen. Gefällt es euch? Uns sehr!

Der restliche Schotter mit allem rausgesuchten "Schmutz" wird schön verteilt und darf jetzt komplett durchwachsen. Hier ist in Zukunft der Parkplatz für die Wohnung im Obergeschoss vorgesehen.

Apropos Obergeschoss-Wohnung: Da fehlt ja noch eine Küche! Pläne gab es ja schon die Verschiedensten. Manch ausgefeilten, manch verworfenen, manch großen Traum einer alten Küche. Und endlich kann ich Michel überzeugen, keine IKEA-Einbauküche zu installieren. "Dann schau' halt mal bei Blocket, was du so findest!" - Yippih...

Zack, da ist auch schon eine. Aus einem Abrisshaus, für gaaanz schmales Geld, zum Selbstabbauen und nur 120km vom Kattgård entfernt. Ich nehme Kontakt auf und wir vereinbaren einen Termin für das kommende Wochenende. Michel will unbedingt einen Anhänger ausleihen. Mir ist eigentlich klar, dass wir keinen brauchen. Die Küche selbst bekommen wir eh nicht heile abgebaut. Wenn wir aber die alten Fronten und Beschläge, Schubladen etc. haben, baut Michel mir sicher eine tolle Oldschool-Küche daraus. DAS sage ich ihm aber lieber nicht, dann wird der Küchenkauf nämlich sicher abgeblasen. Also: *psssst.

Holen wir halt morgens um 7:00 Uhr erst mal den Anhänger 40km aus entgegengesetzter Richtung ab. Das mache ich doch gerne...   ;-)

Die Bude rieht ähnlich muffig nach Mäusedreck und anderem Mief, wie der Kattgård damals. Als Michel die Küche sieht, ahne ich Schreckliches: "Das lohnt sich doch nicht!" - "DOOOHOOOCH, jetzt sind wir hier extra her gefahren. Ich baue schon mal die Fronten ab und bringe sie in den Anhänger:"...

Als ich zurück ins Haus komme ist der Grizzly mit dem Abriss beschäftigt. Puh, Glück gehabt! Dann findet sich auch noch eine Flasche Schnaps, das ist lustig und so klappt auch das Lächeln wieder. Die Spüle ist uns sehr wichtig, doch leider ist sie defekt, das Becken ist gebrochen. Schade! In den Anhänger hätte sie schon GERADE NOCH SO rein gepasst. *lach.

 

 

P.s.: Wer eine Edelstahlspüle abzugeben hat, die NICHT zum Einbauen gedacht ist, sondern wie eine eigene Arbeitsplatte gebaut, gerne melden! :-)

Wegen des Gestankes der Küchenelemente ist es doch ganz gut, dass wir den Anhänger haben. Am Kattgård werden die Teile erst mal in der Scheune zwischengelagert. Auch eine Garderobenleiste mit schönen alten Haken ist dabei. Gemütlich am Lagerfeuer sitzend mit einem Bier zur Belohnung für den Herrn des Hauses und einem Gläschen Wein zum Zuprosten, fummele ich nach und nach alle Schrauben aus den zum Teil viele Male lackierten Holzelementen. Dabei wandert das von den Beschlägen befreite Konstruktionsholz direkt in die Flammen. - Und wir schmieden wieder einmal neue Pläne.. für die Küche im Obergeschoss... *träum.

Der Urlaub neigt sich langsam dem Ende zu und wir haben noch so viele To-Do's im Hinterkopf. Ich beernte meine Kräuter und mache dabei Bekanntschaft mit der Ampfer-Rindeneule. Eine wunderschöne Raupe, aus der ein recht unscheinbarer Falter wird. Die drei Damen vom Grill verlassen jetzt mal meine schöne Pfefferminze und ziehen in die Brennnesseln um. Der Liebstöckel wird ebenfalls beerntet und beides wird getrocknet.

Winterheckenzwiebel und Schnittlauch werden eingefroren.

Michel streicht in der gleichen Zeit die Außenseite der Veranda. ♥♥♥

Und ewig grüßt das Murmeltier: Ständig ist etwas zu reparieren im kleinen Häuschen Rehtnyg, der Feuerholzvorrat aufzufüllen oder der Grill wird beanstandet und (Ironie an - selbstverständlich - Ironie aus - *grummel) von mir gereinigt.

Wie immer noch ein paar letzte Blicke in den Garten:

Die Erdbeeren werden zurück geschnitten und mit Hornspänen für das kommende Jahr gedüngt. Die Hochbeete müssen im Herbst oder Frühling aber endlich aufgefüllt werden.

Rasen und Wiese werden gemäht, jedoch lassen wir überall ein paar wilde Ecken für die kleinen Tierchen stehen.

Die Holunderbüschchen bekommen steinbeschwerte Unkrautvliesscheiben.

Der Rhabarber im Gierschbeet sieht vermodert aus, bekommt aber eine Chance im frei gewordenen Hochbeet-Betonring.

Reneklode, Pflaume und Birne werden ausgelichtet und erhalten wie die jungen Obstbäume auf der Wiese erneut einen Kalkanstrich

 Auf Wiedersehen, geliebter Kattgård!                     

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