Wir haben Ende April, Anfang Mai und sind gespannt, was uns in Schweden erwartet.
Das Wetter macht der Jahreszeit alle Ehre, erst überrascht uns Megahagel, dann gibt es Schnee und nur zwei Stunden später haben wir wieder über 20 °C. Der Wechsel zwischen Frühling und Winter erspart uns allerdings die überall gefürchteten "Knotts". Im Gartencenter entdecken wir neben den angepriesenen "Knottvernichtungsmaschinen" ein Glas mit Millionen dieser kleinen miesen Minimücken. Gruselig!
Die schönste Überraschung dieses Urlaubs ist eine Elchbegegnung - endlich einmal wieder - davon gerne mehr! :-)
Bei einer Werkstattauflösung haben wir viiiele Schraubzwingen, ein paar Hobel und einiges mehr ergattert. Michel beschäftigt sich ausführlich mit der Unterbringung des neuen Equipments und baut tolle Wandhalter. So ist alles griffbereit und steht doch nicht im Weg rum.
Wer die Vögelchen mit Futter anlockt, muss sich natürlich auch um ihre Bleibe kümmern. Das machen wir immer wieder gerne. Vom Sperrmüll in Deutschland habe ich das Häuschen mit Dachpappe gerettet und repariert, ein weiteres entdecken wir bei Eriksjhälpen und zwei neue sind schnell gezimmert. Sie werden zweimal grundiert und dann lackiert. Jedes Jahr suchen wir uns eine andere Farbe aus. So sollte doch in sieben Jahren Kattgård inzwischen für jeden Vogelgeschmack etwas dabei sein. Die neuen Kästen werden schön hoch an Bäumen und der Scheune aufgehängt und auch recht schnell inspiziert. An einem der älteren Vogelhäuser entdecken wir sehr zu unserer Freude ein Trauerfliegenschnäpperpärchen. Välkommen!
Die beiden letzten Bilder sind unterwegs entstanden. - Bauprojekte für das kommende Jahr! :-)
Oben geht es natürlich auch wieder weiter. Michel verputzt den Schornstein neu. Das ist eine ziemlich langwierige Aktion, denn die Schicht muss sehr dick werden, um Unebenheiten im Mauerwerk auszugleichen. Wir brauchen aber unbedingt eine gerade Wand, da hier später die Küchenzeile installiert werden soll. Sechs Sack Putz gehen dabei drauf und immer wieder muss Michel laaange warten, bis eine Schicht trocken ist, da zu viel Masse auf einmal einfach nicht halten will. Das Endergebnis allerdings entschädigt und für sein Gefluche. ;-)
Am 30. April ist in Schweden Valborgsmässoafton, Walpurgisnacht. Dazu werden im ganzen Land Feuer entzündet. Normalerweise, denn zur Zeit ist, aufgrund der derzeitigen Trockenheit, schon wieder Feuerverbot. Also schauen wir in den Ofen, um die Flammen züngeln zu sehen. Am gleichen Tag hat auch Schwedens König Carl XVI Gustaf Geburtstag. Da wird mal eben Sveriges nationalsång unter der Flaggstång geträllert und angestoßen. Skål! Yumi ist etwas skeptisch, macht bei dem Theater aber trotzdem mit.
Am nächsten Tag regnet es heftig, die Kommune hebt das Feuerverbot auf und wir holen am Abend das Lagerfeuer nach. In seiner Euphorie vergisst der Michel allerdings, dass seine Wimpern und Augenbrauen nicht feuerfest sind. *ups
Bei dem tollen Wetter habe ich natürlich auch gar keine Lust auf "oben" und kann meinen Grizzly überreden, mir endlich ein Rankgitter für die Clematis im alten Apfelbaum zu schweißen. Die Kletterpflanze hat es nämlich zunehmend schwer, sich an dem sich abschälenden Baum festzuhalten. Während Michel die Zinken von kaputten Gartengeräten abflext, schneide ich den Baum etwas zurück. In der Mitte ist zu viel totes Holz und es heißt ja, man solle seinen Hut durch die Krone eines Obstbaumes werfen können. Die ZInken werden an alte Teile eines Treppengitters geschweißt, so dass diese jetzt prima in den Boden gespießt werden und auch mal umgesteckt werden können. Mir gefällt es SEHR!
Auch Michel hat Lust auf "draussen". Rund ums Haus soll ein Schotterstreifen entstehen, um die Feuchtigkeit vom Holz des Hauses fernzuhalten. Dazu stechen wir den Rasen ab und koffern einen Teil der Erde und Steine (!) aus. Die Fläche wird mit Unkrautfließ abgedeckt. Bevor wir den Schotter einfüllen, wird die Kante zum Rasen hin mit flachen Feldsteinen abgegrenzt. In der Hausecke gestalten wir die Fläche etwas größer. Evtl. kann hier mal eine Wasser- oder Mülltonne platziert werden. In diesem Urlaub schaffen wir es noch, am Badezimmer vorbei, bis vor die Stufen des ehemaligen Verandaeinganges...
In der Werkstatt fräst Michel für die Räume im Obergeschoss aus abgelagerten Brettern Fußleisten und Rahmen für Türen, die ich dann grundiere und "beiseite packen" kann. Für die Fensterrahmen reichen die Bretter nicht, doch wir können einiges Holz von Björn kaufen, mit dem es dann rasch weitergeht, fräsen, grundieren, schleifen.... Für die seitliche Bekleidung der Fenster nutzen wir Sperrholzplatten, sie sind breiter, aber dünner und nehmen nicht zu viel der Öffnung weg. Das Badezimmerfenster und die kleinen Fenster in den Giebelseiten sind schnell verkleidet. Für die beiden großen dreiflügeligen Fester im Wohnraum benötigen wir mehr Geduld. Durch die hier angebundenen Tragbalken der Decke ergibt sich ein wenig Frickelarbeit. Und für die Fensterbänke muss Michel sogar mehrere Bretter verleimen, um die gewünschte Tiefe zu erreichen. Am Schluss wird alles wieder grundiert und die Schraubenlöcher verspachtelt. Mit diesem Zwischenergebnis sind wir fürs Erste zufrieden.
Zum Schutz des Obstes vor dem Apfelwickler habe ich in Deutschland Pheromonfallen besorgt. Die sind schnell gefaltet und aufgeklappt, werden dann mit einer Klebefläche und der Lockstoffkapsel versehen und sollen so die männlichen Schädlinge fangen, um die Population zu verringern. Fünf Bäume sollen durch eine Falle geschützt werden. Für Apfel- und Pflaumenbäume gibt es unterschiedliche Lockstoffe in den Fallen und so ist es gut dass Stein- und Kernobst gestaffelt in unserem Garten angepflanzt wurden.
Das kleine Birnenbäumchen ist übervoll mit hübschen Blüten. Es würde mich sehr freuen, in diesem Sommer mehr als zwei Früchte genießen zu können. Der neue Kirschbaum ist wunderbar durch den ersten Winter gekommen.
Der mehrfach gebrochene Pflaumenbaum hat sich nur halbseitig erholt. Ich bin unsicher, ob (und wenn ja, wie) ich ihn zurückschneiden soll. Hat jemand einen Tipp? Und auch für den in die Höhe geschossenen und überhängenden Apfelbaum im Schatten der Buchen könnte ich ein paar Pflegetipps gebrauchen. :-)
HINTER dem Haus gibt es eine Blumenrabatt, die wir schon lange auflösen wollen. Nie sitzen wir hier und können den schönen Anblick der Taglilien genießen, die Rose in der Mitte mickert schon immer vor sich hin und beim Rasenmähen ist die Fläche einfach nur im Weg! VOR dem Haus hingegen würden sich die Taglilien super machen und ich habe bereits vor zwei Jahren probeweise ein Rhizom verpflanzt, welches gut angegangen ist. Im Zuge des Schotterstreifens soll hier jetzt ein Beet entstehen. Dazu entferne ich erst mal das ganze Unkraut und steche einen Teil des Rasens ab. Die Erde siebe ich durch, um sie hinterher unkrautfrei zum Auffüllen zu nutzen. Wieder setzt Michel aus Feldsteinen einen Beetrand und ich grabe derweil die Pflanzen hinter dem Haus aus. Der Rosenrest wandert ins Girschbeet und Narzissen vor das Badezimmerfenster. Die Rhizome der Taglilien werden SÄUBERLICH von allem Unkraut befreit und dann büschelweise ins neue Beet gepflanzt. Das Fallrohr lässt Michel auf etwas größeren Steinen enden, damit die Erde nicht weggespült wird und der Regen fern vom Haus verrieselt.
Neue Pflanzen gibt es auch im Garten. Im Girschbeet sind alle drei im Herbst gesetzten Kaiserkronen aufgegangen und verströmen einen eigenartigen Geruch, der Wühlmäuse fernhalten soll. Am Steinwall starte ich den nächsten Versuch, einen Ranunkelstrauch zu etablieren. Danke an Claudia für den Ableger! Vor den gefräßigen Rehen und Kaninchen schütze ich ihn durch einknasten, das Wachsen muss er aber selbst erledigen. Daneben sind gleich zwei verschiedene Schachbrettblumen aufgelaufen. Mit denen liebäugelte ich auf anderen Blogs schon länger und nun sind sie ganz von selbst im Garten eingezogen. Super! :-)