Gemeinsam mit Michels Mama Anne reisen wir via Vogelfluglinie über Dänemark nach Schweden. Die Sonne scheint uns ins Gesicht und wir freuen uns alle sehr auf die nächsten Tage, in denen wir Besuch von Michels Tante Trudi aus der Schweiz, seiner Schwester Fränzi und ihrem Lebensgefährten Tom bekommen werden.
Für so "hohen" Besuch soll natürlich alles schick sein. ;-)
Erste Tagesaufgabe also: Rasen mähen... Wie immer nur so lange, bis die Möhre streikt. Glücklicherweise fühlt Michel sich diesmal aber nicht alleine für die Reparatur verantwortlich. Nuka schaut ebenfalls nach, wo der Fehler zu finden ist.
So kann ich mich in Ruhe im Küchengarten umschauen. Beglückt stelle ich fest, dass im "No-Dig-Beet" die Stecklingen der schwarzen Johannisbeeren in Fahrt kommen, die dornenlose Brombeere zwei mächtig lange Triebe gebildet hat und die heimischen Himbeerausläufer sogar schon die ersten Früchte tragen. In den Hochbeeten geht es richtig ab, einige Mangoldpflanzen sind etwas geschossen, lassen sich aber neben Kartoffeln, Roter Bete, Möhren, Zwiebeln und Erdbeeren noch einmal ernten. Die Baumschösslinge im Gemüsegarten sind lästig und werden wieder ausgeschnitten. Positiv: Sie werden als Füllmaterial für meine Urlaubspläne dienen.
Noch bevor ich den kleinen Ferrari wieder in Betrieb nehme, reist die Familie an. Fränzi und Tom kommen mit ihrem Camper aus MeckPomm und sammeln (statt Michel) Trudi am Kopenhagener Flughafen ein. Das ist eine gelungene Überraschung. Tagsüber macht jeder, wonach ihm ist: Erkundet die nahe und ferne Umgebung, macht Yoga, liest... Am Abend verbringen wir viele gemütliche Stunden miteinander.
Ans Fotografieren denkt leider niemand, aber ihr wollt ja eh sehen, was sich am Kattgård tut.
Deswegen seid ihr doch hier, oder? ;-)
Wir sägen und spalten den Feuerholzstapel, den Björn schon im April lieferte. Ups...
Seitdem wir das Ferienhäuschen Rehtnyg mit Feuerholz mitversorgen, müssen wir ziemlich oft den Vorrat auffüllen. ;-)
Rehtnyg steht für ein paar wenige Tage leer und so nutzen wir die Gelegenheit mal wieder gründlich zu reinigen, bauen den mitgebrachten Hochstuhl auf und legen den neuen Teppich im Wohnzimmer aus. Außerdem lasse ich ein wenig Deko verschwinden und wir entscheiden, zukünftig keine Tagesdecken mehr auf den Betten zu nutzen. Als alles so ausschaut, wie von uns gewünscht, schieße ich auf Wunsch viele Fotos für Sabine und Georg, die das Häuschen in unserer Abwesenheit zwischen den Gästen endreinigen. Sabines Idee ist super, so können sie immer schnell wieder alles so herrichten, dass sich die kommenden Gäste wohl fühlen. Nach einem Reinigungseinsatz kommen die beiden uns im Kattgård besuchen. Es ist ein schöner Nachmittag und wir verstehen uns alle sehr gut. Schön, die beiden etwas besser kennenzulernen! @ Sabine: Tausend Dank nochmals für den wunderbaren Blumenstrauß! ♥♥♥
So geht es immer ein wenig weiter im kleinen Häuschen Rehtnyg. In Ljungby bestellen wir sechs neuen Matratzen, die im Oktober geliefert werden sollen. Außerdem werden wir Bettdecken und Kopfkissen austauschen, sowie jedes Bett mit einem Nässeschutz versehen...
Nach dem Großeinkauf nutzen wir mal wieder eine andere Strecke und entdecken prompt ein neues Loppis-Schild. Da biegen wir doch gleich mal ab. In der ausgeschilderten Scheune begrüßt uns eine alte Dame, mit der ich ein wenig auf Schwedisch plaudere. Und Michel? Der entdeckt Türschlösser. Eine ganze Kiste voll!
"Die hätte er gerne." - "Alle?" - "Ja, klar, kann man immer gebrauchen!"
Zu Hause werden die alten Schlösser, Beschläge und Türklinken gleich gereinigt und mit Hilfe des neuen Speedheaters vom Lack befreit. Perfekt für die Oberwohnung im Kattgård. :-)
Inzwischen haben wir September. Und was für einen! Immer strahlenden Sonnenschein und am Nachmittag auch gerne mal 25 Grad und mehr. Indian Summer in Småland! Zeit Trudi unsere Lieblingsstellen zu zeigen. Am wichtigsten, die Stromschnellen samt Mini-Wasserfall in Egernahult.
Frisch ausgeruht gehe ich am nächsten Tag dem ersten der Hochbeete im Vorgarten an den Kragen. Die Füllung ist, wie ihr wisst, schon zur Hälfte abgesackt. Die Erdbeeren sind bereits im Juni in den Küchengarten umgezogen und auch die Erde ist schon zum Großteil entfernt. Nun wird die Kiste vom restlichen Astgemisch entfernt und anschließend zweigeteilt. Denn die vor drei Jahren gebauten Hochbeete sind einfach viel zu hoch geraten. Der flache Abschnitt findet seinen neuen Platz als Beetumrandung für ein No-Dig-Beet in das zwei Blaubeerpflanzen einziehen und mit einer dicken Laubschicht gemulcht werden. Blaubeeren mögen sauren Boden! Der restliche Kasten bekommt ein Wühlmausgitter aus Drahtresten, die ich säuberlich "vernähe". Nach dem Ausrichten im Küchengarten wird er direkt mit den ausgeschnittenen Schösslingen befüllt. - Ich liebe es, wenn sich alles so gut fügt. ;-)
Am späten Nachmittag zieht es uns fast täglich an den See. Nuka und ich nehmen unser tägliches Bad, während Michel lieber den Bademeister macht. ;-) Im See findet man ihn eher früh am Morgen oder am Abend, meistens im Boot mit der Angel im Schlepptau. Wollen wir ihn zum Abendessen einsammeln, ist Nuka immer sehr skeptisch, was er da in weiter Ferne auf dem Wasser entdeckt, selbst wenn Michel näher paddelt ist es ihm nicht recht geheuer, wie Michel da nahezu lautlos über das Wasser gleitet. *lach
Das zweite alte Hochbeet ereilt das gleiche Schicksal, wie das erste: Abriss, teilen, flacher Teil = zwei Blaubeerpflanzen, hoher Teil = Wühlmausschutz, ausrichten, Astfüllung = neues Hochbeet. Weil die Flächen erst im kommenden Frühling wieder genutzt werden, hat die Füllung mit Pferdemist und Erde noch Zeit
Die Hecke der Wildgehölze zwischen Seeweg und Küchengarten wird um eine Felsenmispel ergänzt. Walnuss, Esskastanie, Goldregen, Pfaffenhütchen, Quitte und nun die Felsenmispel. Könnte jetzt mal etwas in Fahrt kommen das Ganze... :-(
Zeit für einen weiteren Ausflugstag, diesmal zweigen wir Trudi und Anne den Danska Fall in Simlångsdalen.
Man könnte sagen wir haben SPASS! :-)
Deswegen fahren wir auch gleich nachdem wir die nötigen Milchprodukte eingekauft haben weiter bis Tylöudden. Hier ist es heute leicht bewölkt, aber in den Schären ist wie immer eine ganz besonders schöne Stimmung. Während wir Damen ein wenig pausieren, kraxelt Michel über die Felsen bis ans Wasser. Man meint ja nicht, dass es dort so weit runter geht!
Der nun fünfjährige schwedische Sävstaholm Apfel hat in diesem Sommer seine ersten Früchte. Außerdem habe ich wieder drei kleine, selbst kopulierte Apfelbäumchen aus Deutschland mitgebracht. Der Finkenwerder Herbstprinz passt noch mit in den eingezäunten Küchengarten. Einen roter Boskop und einen Bohnapfel pflanzen wir auf die große Wiese. Die beiden erhalten einen provisorischen Verbissschutz, damit sie erst mal richtig Fuß fassen können.
Für alle Obstbäume fertige ich mit Hilfe von Schlagbuchstaben Sortenschilder an.
Sonst verliere ich nämlich langsam den Überblick. ;-)
Das morgendliche Birchermüsli richten Michel und ich her. Es wird durch viele frische Beeren aus dem Garten ergänzt. Die warme Küche übernehmen den kompletten Urlaub Anne und Trudi. Sie haben eine reiche Auswahl an Gemüse im Garten. Wir finden fast täglich Pfifferlinge, Steinpilze und Rotkappen, und damit zaubern sie uns jeden Tag tolle Gerichte! Natürlich gibt es auch mal ein Schweizer Raclette. Ganz besonders aufwändig sind aber die Bündner Capunzli und viele sind es auch, so dass wir noch eine Zwei-Mann-Portion einfrieren können. Auch die Apfelernte fällt wieder großzügig aus. Mit der neuen zweirädrigen Karre macht die Ernte doppelt Spaß. Danke @ Anne! ♥♥♥
Last but not least muss nun noch das Badewannen-Hochbeet rüber in den Küchengarten. Nach der Mangoldernte ist in einem der fünf Palettenkragen-Hochbeeten Platz, um die Erdbeeren umzupflanzen. Die Erde kann schon mal in eines der schon umgesiedelten Hochbeete. Wir hieven die Wanne raus, aber: Oh man, der Rahmen sieht ja mal echt sch***e aus. :-(
Macht nix, jetzt keine große Aktion davon machen. Wir haben noch Abrissbretter von Eriks Bude, damit wird der Rahmen unten ausgebessert und dann ab in den Küchengarten damit. Nochmal sch***e, die Wanne hat ja gar kein Ablaufventil.
Das bringen wir samt Stopfen beim nächsten Einkauf mit. Endlich dicht, wird die Wanne mit eiskaltem Wasser aus der Zisterne gefüllt und TADAA: Wer will sich reinlegen? *lach
Tatsächlich wird die Wanne wohl die meiste Zeit als Wasserbottich Verwendung finden. ;-)
Leider neigt sich der Urlaub dem Ende zu. Trudi reist (nach Fränzi und Tom) als erste ab. Ihr Werni erwartet sie schon in der Schweiz. Wir zelebrieren den letzten Abend noch bei einer sehr lustigen Jass-Runde (Kartenspiel) bei zauberhafter Abendstimmung auf der Terrasse. Trudi entscheidet sich für eine reine Bahnreise, so bringen wir sie früh am Morgen zum Zug. Wir vermissen dich jetzt schon SEHR @ Trudi!
Den Besuch in der Stadt nutzen wir freilich wieder für einen Einkauf und gönnen und vom Tortentresen ein kleines Trostpflaster. Am Kattgård angekommen entdecke ich Trudis lieben Zeilen in unserem Gästebuch. Da kommen mir doch glatt ein paar Tränchen. DANKE @ Gocken!
Eigentlich ist ja wieder keine Rosen-schneide-Zeit, aber wenn Anne schon mal an Bord ist, können die beiden alten Rosen-Grazien ja mal ein bisschen fachliche Pflege bekommen.
Habt ihr eigentlich gewusst, dass Nuka sich zu einem richtigen Bluthund entwickelt hat? Man sieht ihm das schon aus der Ferne an. Und von Nahem erst! Deswegen warnen wir alle ungewollten Besucher jetzt auch vor der Bestie...
Freunde und Bekannte wissen ja bescheid, gell? ;-)
Tja und dann am letzten Urlaubstag, schreibt mir die liebe Katja, dass es bei uns "da oben" am späten Abend große Nordlichter-Wahrscheinlichkeit gibt. Wir wollen eh wie gewöhnlich, wenn das Wetter es zulässt, den letzten Abend am Lagerfeuer genießen. Als wir gerade alles zusammenräumen, entdecken wir so komische Schlieren am Himmel. Und plötzlich sind sie da:
Die Lichter des Nordens !
Polarlichter, Nordlichter, Aurora borealis oder schwedisch: Nordsken!
Hier bei uns am Kattgård !
Schnell locken wir Anne aus dem Haus, gehen ein paar Schritte auf das freie Feld und genießen den magischen Anblick!
Viel zu früh ist die Show wieder vorbei. Ab jetzt wissen wir aber, worauf wir achten müssen....
Danke @ Katja !
So entsteht das so mystische wirkende Naturphänomen:
Das Plasma eines Sonnenwindes wird durch das Erdmagnetfeld in weitem Bogen um die Erde gelenkt, da die elektrisch geladenen Teilchen sich nicht quer zu den Magnetfeldlinien bewegen können. Dadurch wird die Magnetosphäre deformiert, die Feldlinien werden auf der sonnenzugewandten Seite gestaucht und auf der Nachtseite zu einem langen Schweif ausgezogen. Die Sonne ist unstet und kann bei heftigen Sonneneruptionen einen koronalen Massenauswurf hervorbringen, der, falls erdgerichtet, mit einer Geschwindigkeit von ca. 1000 km/s nach etwa zwei Tagen die Erde erreicht. Dann wird die Magnetosphäre gestört – man spricht auch von einem geomagnetischen Sturm – und es treten im Schweifbereich Rekonnexionen auf. Infolge der Veränderung des Magnetfeldes entsteht durch elektromagnetische Induktion auf der Nachtseite der Erde Elektrizität. Dadurch werden Elektronen beschleunigt und es entsteht ein komplexes System bewegter elektrischer Ladungen, die sich in teils großen, weltumspannenden Strömen wie dem Ringstrom, den Birkelandströmen, den Pedersenströmen und dem polaren Elektrojet um die Erde bewegen. Elektronen, die entlang der Magnetfeldlinien spiralförmig zur Erde geleitet werden, treffen an deren Fußpunkten auf Sauerstoff- und Stickstoffatome der Erdatmosphäre und regen diese an oder ionisieren sie. Die durch Elektronenstoß oder durch Rekombination entstandenen angeregten Atome senden beim Rückfall in den Grundzustand Licht aus, meist grünes oder rotes Phosphoreszenzlicht. Bei starken Magnetstürmen können auch Feldlinien betroffen sein, deren Fußpunkte in niedrigen Breiten liegen. Das rote Licht entsteht in ca. 250 km Höhe, das grüne Licht in ca. 120 km Höhe. Quelle: Wikipedia