Nicht nur der neue (gebrauchte) Aufsitzrasenmäher auf dem Anhänger macht uns auf der Fähre zum Schwergewicht, auch der Bulli hat schwer zu schleppen. An Bord ist ein neuer Ofen für unser Wohnzimmer. Und da Schweden uns mit strahlendem Sonnenschein begrüßt, wird dieser noch am ersten Tag aus- und der alte Ofen eingeladen. Den alten Ofen bunkern wir vorerst in der Werkstatt, vielleicht werden wir ihn hier weiterbetreiben...
Bevor der neue Ofen an seinen Platz kommt, wird die Schornsteinwand natürlich renoviert. Der Anstrich wird mit Wasser aufgeweicht und abgespachtelt, der Putz neu versiegelt und gestrichen. Auch die Ofenplatte wird aufgenommen, gereinigt und Michel schweißt am Ofenrohr eine fehlende Schraube wieder an. Am Nachmittag wuppen wir den neuen Ofen an seinen Platz und am Abend.. *tadaa.. können wir in kuscheliger Wärme in die heimeligen Flammen schauen.
Wer mit Holz heizt, muss regelmäßig für Nachschub sorgen. Während Michel sich daran macht, die von Björn gekauften Stämme zu zersägen, kommt eine junge Frau die Einfahrt herunter. Ihr Mann Daniel säge gerade einige hundert Meter entfernt den Weg frei, ob wir das anfallende Holz haben wollen? Na klar! :-)
Zwei Stunden später fährt die gesamte Familie mit dem Holzrückewagen vor und bringt uns etwa die gleiche Menge, die wir bereits in Arbeit haben. Für lau! Als Dankeschön geben wir den Vieren unsere letzten beiden Gläser Honig mit.
Das gespaltene Holz muss aus Platzmangel doch wieder in die Kuhfutterrinne gestapelt werden. *hmpf - Hier lässt es sich so schwer drehen und wenden. Die Sägespäne nutzen wir zum Mulchen der Johannisbeeren.
Bevor die Hauptsaison beginnt, wollen wir einige Renovierungsarbeiten am Ferienhaus "Rehtnyg" vornehmen. Das weiße Holz wurde mehrfach ohne es abzuschleifen übergestrichen und nun blättert die Farbe ab. Mehrere Tage befreit Michel Dachüberstand und Windfeder mit dem Spachtel vom Lack, schleift alles von Hand gründlich an und streicht es neu. Wie schön frisch das ausschaut!
Da die Leiter nicht meine Freundin ist (schleifen allerdings auch nicht *hüstel) mache ich mich am Boden nützlich. Das Terrassendeck könnte neue Bretter vertragen. Aber alles auf mal geht nicht. Daher wird auch hier abgeschliffen und geölt. (Leider fehlt das "trocken"-Bild, welches nämlich noch besser ausschaut.) ;-)
Zur Pause geht's immer zurück zum Kattgård, hier entdecke ich, dass im Garten das Lungenkraut (welches wegen der unterschiedlich gefärbten Blüten auch "Brüderchen und Schwesterchen" genannt wird) blüht. So eine hübsche und auch nützliche Pflanze.: Das Gefleckte Lungenkraut wird seit dem Mittelalter gegen Lungenleiden eingesetzt. Hildegard von Bingen nennt es Lungwurz. Es enthält Kieselsäure, Schleime, Saponine, Gerbstoffe und größere Mengen Mineralien und wirkt dadurch hustenreiz- und entzündungshemmend. - Da muss ich doch bei Gelegenheit mal schauen, wie man sich diese Heilwirkung zu Nutze machen kann...
Während Michel weiter am Spachteln, Schleifen und Streichen ist, nehme ich mir als nächstes die Loungemöbel des Ferienhauses vor. Nach dem Schleifen wird es nur geölt und so kommt der natürliche Farbton des Holzes wieder schön zur Geltung. Ich denke es ist Teak!?
Die Sesselauflagen möchte ich auch gerne erneuern, auch wenn sie noch tiptop in Schuss sind. ;-)
Heute findet die schwedische Fika (Kaffeepause) auf Rehtnygs Terrasse statt!
Wie die Tage vergehen kann man gut anhand der erblühenden Weidekätzchen sehen. Ich hätte euch ein Video machen sollen, damit ihr hört, wie es hoch oben summt und brummt!
Michel braucht mal eine kleine Weiß-streich-Pause und bastelt weiter am Trecker herum. Nachdem dieser am Anfang des Urlaubes schon zum Laufen überredet werden musste (die Dieselpest hatte erneut zugeschlagen), geht es jetzt mit der Hydraulik des Frontladers und der Aufnahme der Schaufel weiter.
Ich kümmere mich derweil um den Tritt vor Rehtnygs Haustür. Der könnte auch mal neue Bretter vertragen, aber extra losfahren, um welche zu kaufen, wollen wir nicht. Ein Jährchen wird es nochmal mit den alten gehen. Abschleifen, ölen und ein paar neue Schrauben, den Sockel der Haustür anschleifen und streichen, so sieht es doch ganz gut aus!?
Schnittlauch und Winterheckenzwiebel haben den strengen Winter gut überstanden und sind schön ausgetrieben. Zeit für eine kleine Ente, die man gut geschnippelt einfrieren und nach Bedarf verwenden kann. So können die Kräuterstauden bis zum nächsten Urlaub schön nachwachsen.
Zeit, mal wieder gemeinsam zu werkeln finde ich. Da eine Menge Bohnen und Samen darauf warten, in die Erde zu kommen, soll endlich die "Außenküche" aufgestellt werden. Eigentlich ist es nur ein Pflanztisch, fließend Wasser gibt es nicht und unter den Abfluss muss ein Eimer gehängt werden, wenn man Wasser ins Becken ein- (und wieder aus-) lassen möchte. Aber die Arbeitshöhe ist spitze! Dank Michels Konstruktionsidee ist auch die Fußfreiheit super: Ich liebe es hier zu wurschteln und bin mir ziemlich sicher, dass Michel diesem (von ihm ungeliebten) Projekt auch noch zugetan sein wird, wenn zur Angelsaison der erste Fang entschuppt oder filetiert werden soll.
Da denke ich mir, es wäre doch super, die Bohnen mit dem Auge nach oben in die Erde zu stecken. - Pustekuchen! Aus dem Auge wächst nämlich die Wurzel. Und wenn die nicht direkt oben durch die Erde wächst (was auch zum Teil passiert ist), dann muss der Keimling so weit rum, dass mehrere Keimlinge zusammen dann mal gleich die obere Erdschicht abheben lassen. *lach - Frau Doktor behebt die verkehrte Welt so gut es geht und nach einigen Tagen sieht das Geschehen wieder manierlich aus.
Als nächstes gibt es ein Makeover für die Bank-Tisch-Combi, den Picknicktisch, die Essgarnitur, oder wie auch immer man das Ding nennt. Die Moose und Flechten zwischen den Brettern sind besonders doof wegzuschleifen, Handarbeit! :-(
Nach dem Ölen zieht Michel alle Schrauben nach und stabilisiert die Verbindungen mit einigen zusätzlichen Spax. Wir überlegen, wie wir die vielen Außenmöbel am Ferienhaus möglichst witterungsgeschützt unterbringen können. (Die Loungemöbel werden ja mit einer Plane abgedeckt.) Zwei Backsteine zum Aufbocken sind schnell gefunden. Für die Befestigung am Haus hat Michel eine SUPER Idee! Einfach einen Ringhaken in die Lattung geschraubt, einen stabilen passenden Haselnusszweig gesucht, durch den Ring gesteckt und schon ist die Bank "verankert".
Bei einer unserer beiden Einkaufstouren entdecken wir zwei Elche hinter dem Wildzaun der 25ten und einige Kilometer weiter nochmal drei dieser majestätischen Stirnwaffenträger auf freiem Feld. Meine Handyfotos möchte ich euch lieber nicht zumuten. ;-) Stattdessen lieber Bilder von unserem hauseigenen Eichhörnchen und zwei ziemlich zutraulichen Kranichen auf Nachbars Wiese. Immer wieder eindrucksvoll große Vögel!
Mein letzter Step bei der Außenmöbelrenovierung: Die Denkerbank. Auch diese Dame ist schon ziemlich in die Jahre gekommen und hat eine (eigentlich) schöne Patina angesetzt. Leider machen die Schmarotzer auf dem Holz dieses durch ihre anhaltende Feuchtigkeit schnell mürbe. Schleifen, ölen, Schrauben nachziehen, ein paar Spax rein - kennt ihr ja jetzt schon. Dann bekommt die Bank noch etwas Schotter unter die Füße...
...den karrt Michel nämlich gerade in der halbwegs funktionierenden Schaufel am Trecker heran, um die Lunke an der Saunaseite etwas aufzufüllen. Es ist immer besser, wenn das Gras nicht zu dicht am Holz wächst. Ein letzter Blick auf unser Werk, dann wenden wir uns wieder Richtung Herzensprojekt, dem Kattgård, zu. Dach und Obergeschoss kann man von der Terrasse aus sehen... :-)
Der Frühling hält in diesen zwei Wochen mit Macht Einzug in Schweden. Große Fläche des kattgårdschen "Rasens" sind mit Scilla (Blausternen) und schattige Ecken mit Buschwindröschen überzogen. Einige der vielen gesteckten Narzissen blühen, viele treiben allerdings auch nur Blätter. Weiß zufällig jemand, woran das liegt und wie ich die Zwiebeln zu mehr Blühfreude anregen kann?
Am Tag der Abfahrt verabschieden wir uns mit einem kleinen Sträusschen von den Freunden aus Dänemark. :-)