Rödfärg all over the world - Rehtnyg in frischem ROT

Bei der Ankunft im Sommer geht der Weg nicht dran vorbei: Erster und ernster Handlungsbedarf ist das "Rasen"mähen. Erstens geht das bei Hüfthöhe überhaupt nur, solange noch nicht alles plattgetrampelt ist, zweitens: Weniger Gras = weniger Knotts (Kriebelmücken). Dass ich auf einer der ersten Runden mein Handy übermangele, wisst ihr ja schon vom Blog. ;-)

Die Buchenhecke muss wieder mal in Form gebracht werden, Thilo auf dem Trecker, Michel in der Schaufel.. Cooles Gespann. Auch andere Büsche werden beschnippelt und mutig versuche ich, aus dem Säulenbirnenbäumchen einen Halbstamm (?) zu erziehen.

Was ist denn nun geplant für diesen Urlaub? Hmm.., jaaa.., also..: Fensterrenovierung steht ja immer an und daher nicht besonders hoch in der Wunschliste auszuführender Arbeiten. Was ist da naheliegender, als sich unnötiger Fenster zu entledigen? Richtig: Nichts! So reißen Henne und Michel erst mal ein riesiges Loch in den Giebel des Ferienhäuschens Rehtnyg, Fenster raus, Leistenkonstruktion rein und Deckholz ran. Julchen an der Säge und Thilo schwingt schon den Pinsel mit Rödfärg an der Längsseite. Michel schleift und streicht deren Fenster und anschließend noch die neuen Giebelbretter.

 

Switcht mal zwischen dem letzten und ersten Bild hin und her: Sieht Rehtnygs Dach nicht gleich viel steiler aus? *lach

Auch im Inneren Rehtnygs gibt es bald eine Veränderung. Henne liebt es, den Holder zu fahren! Und der eignet sich doch wunderbar, um die in Kattgårds Werkstatt deponierte Waschmaschine zu holen. Er reißt einen der Küchenschränke raus, passt den Sockel an, positioniert die "Wama", schließt sie an und tischlert sogar noch schöne Leisten zur Einfassung. Zur Perfektion fehlt nur ein Viertelstäbchen, welches erst besorgt werden muss. Schaut nicht nur super aus, funktioniert auch! :-)

Weil das mit dem Giebelfenster-Ausbau so gut klappt, geht es an der rückwärtigen Seite gleich noch mal ans Werk. Leicht veränderte Konstruktion auf Grund der Ausgangslage, mit dem gleichen schönen Endergebnis. Als ich mit der Kamera ums Haus schleiche sehe ich, dass auch die zweite Längsseite schon gestrichen ist. Wer war das denn? Nuka wohl nicht, der pennt!   ;-)    DANKE @ Thilo!

Bei den Männern wird es dringend Zeit für eine Erholungspause. Wie wäre es mit einem Angelausflug am Abend ... oder auch mal morgens um 5 los? Wenn ich die Bilder sehe, nehme ich mir immer vor, selbst mal mitzufahren, aber dann kann ich mich doch meistens nicht aufraffen. Tztztz. Sooo schön, oder???

Selbst bin ich ja oft nicht zu stoppen. Wenn ich baulich nicht weiterkomme, fällt mir irgendein Gartenkram ein, oder auf. Zum Beispiel schauen die Johannisbeeren gar nicht glücklich aus. Wie es scheint mögen sie die von uns aufgetragene dicke Mulchschicht nicht. Deswegen nehme ich sie teilweise wieder runter. Statt dessen sollten sie mal eine Runde Stickstoff zur Düngung erhalten. Praktischerweise wachsen an mehreren Stellen im Garten Brennnesseln. Aus denen setze ich eine Jauche an, die bei den Temperaturen über 30 Grad und täglichem Umrühren bald aufhört zu schäumen und 1:10 verdünnt genutzt werden kann. Nach nur einer Woche stehen die Johannisbeeren wieder top da.

Eines von Hennes Favoriten ist das Backen im großen Steinofen im Keller des Kattgård. Vom Anfeuern, über das Heizen, Glut raus, Teig herstellen, bis zum Kneten und Backen: Da ist er in seinem Element. Damit sich der mehrstündige Aufwand lohnt,... (Jaaa, das geht nicht mal eben, immerhin verschwindet mehr als eine Schubkarre Holz in der Brennkammer!)

bereitet Michel noch Baguette und Nusschnecken und ich drei kleine Dinkelbrote vor. Gebacken ist das alles dann bei der großen Hitze im Ofen in weniger als einer halben Stunden. Krass, oder? Und extrem lecker! 

Nach so leckeren Backwaren ist man ja auch wieder gestärkt und einsatzfähig. Hier schwingt der Thilo schon wieder den Pinsel und ich klettere ausnahmsweise wagemutig auf die Leiter und kratze mit Engelsgeduld (da lacht das Teufelchen) das Moos von Rehtnygs Saunadach. Sieht fast aus wie neu, was so ein wenig Rödfärg doch immer ausmacht!

Die Wauzies haben es da deutlich entspannter. Wenn der Kleine (Nuka) nicht gerade den Großen (Aiko) auf Trab hält, (wovon man kein unverwackeltes Foto machen kann), dann chillen sie in Haus oder Garten, bis der kleine Mann erwacht und... den Großen wieder auf Trab bringt. @ Thilo: Du musst nicht mit den Augen rollen, in 3-4 Jahren wird das besser! Versprochen! *grins

Bei einer Kanutour gehen die beiden Kabbelköppe ("Wer jetzt?"... Kleiner Insider, sorry.) auch mal getrennte Wege. Während Henne mit Aiko eine gechillten Tag verbringt, unternehmen Michel und ich mit unserem Kanadier "Jule" gemeinsam mit Thilo und seinem Kajak "Tuka" eine Kanutour. Wir starten an der Piksborg am Bolmen paddeln durch den Fluss Bolmån, quer über den Kösen bis Bolmaryd.

Ist das überhaupt eine Kanutour? Kanu war ja nicht beteiligt....  ;-)  Sagen wir: Paddeltour!   :-)

Wir starten trotz anfänglichem Nieselregen und haben Glück: Der Himmel klart auf und doch zieht ab und zu ein Wölkchen durch, so dass wir nicht ins Schwitzen geraten. Kein Tröpfchen fällt mehr von oben, und wir selbst nicht ins Wasser. Für Thilo ist es die erste längere Tour und sicher nicht die Letzte. Auch Nuka meistert seine erste Tour als blinder Passagier mit Bravour. In Bolmaryd sammelt Henne uns wohlbehalten wieder ein. Welch eine schöne Tour, so ein schöner Tag!

Jeden Tag erleben wir was Neues, ob wir "arbeiten", paddeln, angeln, Flohmärkte und Secondhandläden durchstöbern...

... Hungrig sind wir am Abend immer und es sind die Männer, die die Kochlöffel schwingen und die Öfen anheizen. An einem Abend gibt es original Steinofen-Pizza. Beim Pizzabacken bleibt sogar die Glut im Ofen, wenn das keine coole Kulisse für die nächsten Bilder ist, weiß ich es auch nicht. Und falls euch nicht das Wasser im Munde zusammen läuft, dann weiß ich erst recht nicht weiter. ;-)     Sooooowas von lecker!!!

Dass die Fenster ein leidiges Thema für Michel sind, weiß glaube ich inzwischen jeder der treuen Kattgård-Homepage-Leser. Man kann gar nicht so schnell ein Fenster nach dem anderen schleifen, kitten und mehrfach neu streichen, dass irgendwann mal eine Pause einkehrt. Die Fenster der Südseite stehen trotz regelmäßiger Renovierung inzwischen am Schlechtesten da. Einer der Wasserschenkel vom Küchenfenster ist morsch. Glückes Geschick: Henne ist vom Fach! :-)

Mit dem Equipment unserer Werkstatt zaubert er eine neue Leiste, die ins Fenster eingebaut wird. Nach dem Kitten und Streichen sieht alles wieder hübsch aus. MIR gefällt ja dieser leichte Shabby-Stil seeeehr gut, auch am Schlafzimmerfenster nebenan. Über kurz oder lang werden wir aber doch mal ein Fenster komplett ersetzen müssen.

Wie ihr seht: Die Planung läuft....

Ausgebaute Fenster sind also irgendwie doch eine gute Alternative. Besonders, wenn sie nicht benötigt werden. Hier reißt Henne das Fenster in Rehtnygs Holzschuppen heraus. Das Loch wird fachmännisch verbrettert und weil ich noch im Flow bin, während die Männer Lust auf einen Ausflug zu einem "Alte-Fenster-und-Baumaterial-Händler" haben, verpasse ich dem Werkstatt-Holzschuppen auch noch einen neuen Anstrich. Die Westseite hat es besonders nötig. Hier hatte der Vorbesitzer viele alte Blechschilder angebracht. Als ich sie entferne entdecke ich, dass im unteren Bereich, vor dem mal ein Kunststoff-Komposter stand, Bretter weggegammelt sind. Hier müssen wir demnächst nochmal Hand anlegen. Doch jetzt heißt es: Fertig werden! Neue Gäste sind im Anmarsch, und möchten ja nicht auf einer "Baustelle" urlauben. Michel schraubt die meistern der Schilder wieder an und ich schwinge noch schnell den Pinsel über die Rückseite. Fertig!

Überhaupt ist mein Michel für so ästhetische Dinge ja immer zu haben. Wo mir ein neues Rankgitter wichtig ist, damit eine altersschwache Clematis endlich mal in die Gänge kommt, verzaubert der Michel es mit einem alten Kerzenständer und Hilfe seiner Flex und des Schweißgerätes zu einem echten Hingucker. Wartet mal den Herbst und Winter ab, wenn die Kerzenhalter nach 10 Jahren in der Werkstatt mal wie ihren eigentlichen Zweck erfüllen werden. Könnt ihr es euch vorstellen?

Wo die Männer es gerne deftig mögen, bin ich ja eine viel zu faule Socke und Freund der kalten Küche

Als die Drei zu einer mehrtägigen Campingtour auf dem Weg nach Hause starten, verlege ich den Speiseplan auf die Reste im Kühlschrank und viiiele leckere Früchte aus dem Garten. Dazu einen großen Milchkaffee und ein Buch. (Leider inzwischen auch eine Lesebrille. *hüstel) Das flauschige Hundchen auf den Füßen:

*Seufz - Ruhe - Einsamkeit - Kattgård - Schweden! ♥

Vor der Abreise schneidet Michel noch den "Fallschutz" für Rehtnygs Mülltonne frei. Hier kommt ebenfalls die allseits beliebte Rödfärg zum Einsatz. Was so ein wenig Farbe doch ausmacht... Die Leinölfarbe trocknet superschnell, aber vorsichtshalber warne ich unsere Gäste, damit sie sich keine Klamotten einsauen.

Alleine mit dem Hundchen wandere ich gerne durch die Wälder, gerade bei strahlender Sonne ist es schön, ein beschattendes Blätterdach über dem Kopf zu haben. An eher unbeständigen Tagen widme ich mich noch etwas dem Garten. Die kleine Beeren-"Hecke" ist schon wieder fast in den langen Blätter der Quecke verschwunden. So kann das hier nicht weiter gehen. JEDEN Urlaub rupfe ich das blöde Zeug raus und es wächst umso schneller nach. Eine Abdeckung mit Pappe im August 2020 hat's auch nicht gebracht. Deswegen greife ich jetzt zur härteren Methode und lege in fummeliger Arbeit wegen der Ausschnitte für die zum Teil piksigen Büschlein ein Unkrautfließ aus. Damit es sich nicht mit der nächsten Windböe verabschiedet wird es mit alten Dachziegeln fixiert. Wollen mal sehen, ob sie Beerensträucher jetzt ihre Chance nutzen... 

An dieser Stelle danke ich Familie Koll, die die Büsche in ihrem Urlaub etwas mit Wasser versorgt haben. DANKE!

Auf die Wolken folgt der Regen und den kann der Garten und die Natur an sich gut gebrauchen. Nuka ruht sich von den vielen langen Märschen in den letzten Tagen aus und ich beschließe den Keller aufzuhübschen. Da kann man ja nix falsch machen, denke ich. Einfach etwas weiße Farbe an die Beton-Mittelwand. (Die Außenwände sind ja aus gespaltenem Granit.) Aber gerade um die schmuddeligste Stelle des Ofens herum gelingt der Anstrich nur mühsam. Viele Stellen Putz sind lose und bröseln ab. Irgendwie verlässt mich meine anfängliche Motivation und ganz entgegen meiner sonstigen Art, "streiche" ich.. und zwar die Segel. Vielleicht hat der Herr des Hauses eine gute Idee!?

 

P.S..: Hat er. Haftgrund drunter!  - Okay, ein anderes Mal.  :-)

Wie immer bekommt, wer bis zum Ende durchhält, noch die schönsten Gartenbilder zu sehen. Besonders hat mich gefreut, dass die im August 2019 verpflanzten Iris/ Schwertlilien ihren sonnigen Standort genießen und so schön knallig blühen.          Et voilà:   J 

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