Für kurze Pausen und Spaziergänge bei längeren Fahrten durchs Land haben wir uns angewöhnt auf die schwedischen Hinweisschilder für Sehenswürdigkeiten zu achten. Manchmal sind diese klein und unscheinbar, manchmal monumental. Immer sind sie von schöner Natur, Flora und Fauna umgeben. DAS macht Schweden für uns (unter anderem) aus.
Diesmal befinden wir uns auf dem Heimweg einer Loppistour und entdecken das bekannte Schild
ca. 5 km südöstlich von Unnaryd.
Bedjarör ist die Grabstätte einer Bauernsiedlung aus der älteren Eisenzeit (300/400 nach Christus). Auf ca. 2000m² befindet sich eine große Anzahl von Steingräbern mit verschiedener Aufstellung. Das größte der Hügelgräber in der Mitte besteht aus vielen Steinen und hat einen Durchmesser von 15 Metern, es ragt 1,6 Meter hoch. Vermutlich wurden hier die höher gestellten Personen der Siedlung beigesetzt. Rund um diesen "Steinhaufen" gibt es Hünengräber. Diese waren aus Steinen errichtete Vierecke mit einer offenen Seite gen Süden. Einige der aufgestellten Steinplatten sind sehr gut erhalten, andere sind abgesackt. Die Platten, die das Grab von oben schlossen, fehlen allesamt. Auch gibt es Reste von Richterringen, neun zu einem Kreis aufgestellten Steinen, in denen sich Brandgräber von feuerbestatteten Menschen befunden haben. Ob es sich bei der Bezeichnung ebenfalls um eine Art Gerichtsplatz handelte, ist nicht überliefert.
Wie mag es hier wohl vor 1700 Jahren ausgesehen haben? Es war schon immer populär sich an den großen Seen niederzulassen. Neben der Landwirtschaft und Viehhaltung, konnte man seinen Lebensunterhalt auch aus der Fischerei bestreiten. Während es aus der Steinzeit viele historische Stellen zu finden gibt, sind solche aus der Bronzezeit und besonders der älteren Eisenzeit jedoch sehr selten.
In den Wäldern des südschwedischen Hochlandes findet man viele Hügel und Mauern aus Feldsteinen, die mühsam vom Feld geschafft wurden, um den Moränenboden zu nutzen. Trotzdem waren die Ernten karg und immer wieder mussten neue Flächen urbar gemacht werden. Der Zugang zu Eisen brachte mit der Herstellung von Werkzeugen einige Erleichterung mit sich. Die Menschen lebten in Langhäusern, wie es auch in der Nähe von Bejarör gestanden haben wird.