Bei diesem nasskalten Wetter bekomme ich immer sehr schnell trockene, wunde, rissige Lippen. Der bekannte Lippenstick ist da total kontraproduktiv und hilft nur, solange man immer fleißig schmiert. Heilung? Eher nicht. Deswegen habe ich vor einiger Zeit meine eigene Ringelblumensalbe hergestellt, inzwischen mehrfach getestet und für besser als alle bisherigen Kosmetika befunden.
Die dazu benötigten Ringelblumen wachsen in unserem Garten wie Unkraut, überall zwischen dem Gemüse und sie säen sich immer wieder selbst aus.
Calendula, wie die Pflanze botanisch bezeichnet wird, gilt in der Naturheilkunde als Mittel gegen Hautentzündungen, Wundheilung und gegen Ausschläge.
Im Netz habe ich ruckzuck viele Rezepte gefunden. Allen gemein war die Zugabe von einem guten Öl und Bienenwachs. Beides haben wir ja nun immer im Haus. ;-)
In manchen Beschreibungen wird empfohlen, die Blütenköpfe komplett abzuschneiden. Dies handhabe ich direkt schonmal anders. Ich zupfe nur die Blütenblätter von der Blüte, so können die Samen darunter reifen und die Pflanze sich weiter wild vermehren. Auch wasche ich die zarten Blättchen NICHT, da ich denke, dass die Verbindung mit dem Öl dann nicht klappt. In meinem Fall gebe ich über die Blätter Olivenöl bis sie bedeckt sind. (Tunkt sie dabei immer mal unter, sonst schwimmen die meisten obenauf und ihr habt zu viel Öl im Verhältnis.) Ab damit auf den Herd und unter Rühren langsam auf 90°C erhitzen. Nicht kochen! (Sonst habt ihr wohlmöglich frittierte Ringelblumenblätter. *lach)
Ist die gewünschte Temperatur erreicht vom Herd nehmen und 24 Std ruhen lassen. Am nächsten Tag erhitze ich die Masse nochmals auf 90°C und gieße den Sud durch ein feines Sieb ab. (In meinem Fall direkt in eine meiner Wachsschmelzdosen, aber natürlich geht auch ein Kochtopf.) Haltet den Sud ruhig auf kleiner Flamme (oder wie hier in einem Wasserbad) warm, damit das nun folgende Bienenwachs gut schmilzt. Mit der Menge muss man etwas experimentieren. (Die hier gezeigte ist zu GROSS! *zwinker)
Fertig ist die Salbe, aber noch flüssig. So kann man sie wunderbar in kleine Gläschen oder leere Cremetiegel abfüllen. Lasst die Salbe im offenen Glas vollständig auskühlen, damit sich am Deckel kein Kondenswasser bildet.
Mein erster Versuch enthält wie gesagt zu viel Bienenwachs und die Salbe ist zu fest geworden.
Seid da also lieber etwas sparsamer! :-)
(Gut, dass ich die Samen an den Pflanzen belasse,
da kann ich im nächsten Jahr hoffentlich wieder ernten und einen zweiten Versuch starten!)
Meine eignet sich super als Lippenbalsam und hat auch als Geschenk an Freundinnen bereits guten Anklang gefunden.
Viel Spaß beim Nachmachen!
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